1.1.12

Jagdbetriebslehre einmal anders

Seminarausschreibung Jagdbetriebslehre

Problemstellung:

Begehungsscheininhaber und Revierpächter – Zwei Welten prallen aufeinander

Kaum ein Thema berührt die Jäger an Stammtischen und in Internetforen so sehr, wie die Kosten eines entgeltlichen Begehungsscheins. Doch auch der unentgeltliche Begehungsschein wird mit zahlreichen Leistungen, wie zu erbringende Revierarbeiten und der Wildbretübernahme geschmückt, sodass schnell erkennbar wird, dass es keine kostenlosen Jagdmöglichkeiten gibt.

Doch was ist eine Jagdmöglichkeit ob gegen Hegebeitrag oder gegen Mithilfe wert?

Und wie ermittelt man den Wert eines Begehungsscheins?


Lösungsansatz:

Jagdbetriebslehre einmal anders

Sucht man unter dem Begriff der Jagdbetriebslehre in der Fachliteratur, so liest man viel über die Organisation von Jagdveranstaltungen und es gibt Anleitungen zum Bau von Reviereinrichtungen.

Doch welche Kosten fallen neben der Pacht und dem Wildschaden im Laufe eines Jahres an?

Welche Kosten ergeben sich aus den in den letzten Jahren geänderten Verpflichtungen aus Tierschutz (Hundeführer) und Hygiene (Bau und Unterhaltung einer Wildkammer) ?

Was kostet nicht nur der Bau, sondern auch die Pflege der Reviereinrichtungen unter Zugrundelegung der Unfallverhütungsvorschriften?

Das Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz (Juni) und der Jagdverein Lehrprinz e.V. haben über mehrere Jahre alle Kosten der Revierbewirtschaftung zusammengetragen und in die Kostenstellen

Revierfahrzeug

Jagdleitung

Bau von Reviereinrichtungen

Pflege bestehender Reviereinrichtungen

Jagdhof

Wildbergung und – versorgung einschl. Kühlkammer

Wildvermarktung

gegliedert.

Die genauen Daten wurden im Forschungs- und Lehrrevier Liepe/Brandenburg gewonnen, dass mit einer Fläche von fast 1.000 ha und 100 Stück erlegtem Schalenwild professionell bewirtschaftet wird.

Das Revier hat sowohl zahlende Jagdgäste, als auch Jäger, die sich durch Mithilfe im Revier ihre Jagdmöglichkeit erarbeiten. Durch eine Erfassung der Arbeitsstunden und der Kosten der gewerblich tätigen Unternehmer, die Reviereinrichtungsarbeiten erbringen, konnten in den letzten Jahren sehr genaue Kenntnisse erworben werden, mit welchen Kosten ein Jagdpächter rechnen muss, um ein Jagdrevier so zu führen, dass er den Anforderungen des Tierschutzes, der Hygiene und der Unfallverhütung voll gerecht wird.


Vorteile für Jagdgast und Revierpächter:

Darstellung der Kosten schafft Vertrauen auf beiden Seiten

Erst durch die Ermittlung der Jagdbetriebskosten und die Unterteilung in Kostenstellen konnte ermittelt werden, welchen Beitrag der Jagdgast in Form eines Geldbetrages oder in Form von Arbeitsstunden zu erbringen hat, um das Revier in einem dauerhaft ordnungsgemäßen Zustand zu halten. Der Jagdgast hat die Möglichkeit, in einem professionell betreuten Revier die Jagd auszuüben. Dabei ist es gleichgültig, ob er dafür bezahlt oder Arbeitsstunden erbringt.


Seminarinhalt

Professionelles Jagdmanagement im Lehr- und Forschungsrevier Liepe

1 Tag: Begrüßung der Seminarteilnehmer

Am Freitag findet die Begrüßung der Seminarteilnehmer im Jagdkeller des Rosencafe statt. Bei einem zünftigen Jagdessen in lockerer Atmosphäre können sich die Seminarteilnehmer über das bevorstehende Seminar bei den Seminarleitern Dr. Wolfgang Lipps (Jagdpächter) und Stefan Fügner (Jagdleiter) über das Lehr- und Forschungsrevier informieren.

Die Verköstigung über die Dauer des Seminars übernimmt der Verein „Besser leben auf dem Lande Lieper Vorwerk e.V.

2. Tag: Vorstellung „Was ist professionelles Jagdmanagement?“

Vormittags referiert Dr. Wolfgang Lipps über die Entwicklung des Lehr- und Forschungsreviers und gibt einen Rückblick auf 20 Jahre Pächterschaft. Er zeigt auf, welche Gründe (Hygienerecht, Tierschutzrecht, Naturschutzrecht, Sicherheit im Jagdablauf) dafür sprachen, das Revier einer professionellen Bewirtschaftung zu unterwerfen.

Des weiteren zeigt er auf, wie wichtig die Erstellung von Abschussplänen ist, um eine Jagd zu bewirtschaften.

Nachmittags gibt Jagdleiter Stefan Fügner Einblick in die Kostenstruktur des 970 ha großen Lehr- und Forschungsrevier. Die Kosten sind so gegliedert, dass sie sich an der Reviergröße und an den Abschussplänen bzw. Streckenergebnissen orientieren und somit auch auf andere Reviere übertragbar sind.

Danach zeigt er auf, wie bedeutsam eine professionelle Jagdleitung für die Sicherheit der Jagd bei einem hohen Anteil an Gastjägern ist. Insbesondere wird die Bedeutung des Jagdleiters bei Nichtanwesenheit des Jagdpächters als dessen Stellvertreter aufgezeigt, um für die Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen bei der Ausübung der Jagd zu sorgen.

3. Tag: Revierbesichtigung des Lehr- und Forschungsreviers Liepe

Mit den reviereigenen Geländewagen findet nach einem ausgiebigen Frühstück eine Revierbesichtigung unter Leitung der beiden Referenten statt. Hierbei besichtigen die Seminarteilnehmer nicht nur einen Teil der 55 Reviereinrichtungen. Auch die reviereigene Kühlkammer und der Jagdhof mit der dazugehörigen Hochsitzwerkstatt werden gezeigt.

Das Seminar klingt mit einem gemeinschaftlichen Mittagessen im Rosencafe aus, bei dem noch weitere Fragen zum Lehrrevier und den gewonnenen Eindrücken beantwortet werden.


Die Referenten:

Seit Jahrzehnten Erfahrungen in der Revierbewirtschaftung

Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Lipps ist als anerkannter Jagd­rechtler (Autor von: „Jagdrecht in Brandenburg“ im Verlag Neumann-Neudamm, langjähriger Dozent für Jagdrecht an der HNE Hochschule für nachhaltige Entwicklung – früher Forsthochschule – in Eberswalde, Mitglied im „Deutschen Jagdrechtstag“) und seit fast 20 Jahren Pächter des gemeinschaftlichen Jagdreviers Liepe. Er wurde für seine Verdienste um die Jagd mit der brandenburgischen Hegemedaille ausgezeichnet.

Stefan Fügner ist seit 2 Jahren Jagdleiter im Lehr- und Forschungsrevier. Seit seinem 16. Lebensjahr ist er Jäger in der 2. Generation. Vor seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Berufsjäger war er über 10 Jahre als freier Revisor und Controller in der Industrie tätig. Die aus dieser Zeit gewonnenen Kenntnisse führten dazu, auch für die Jagd ein kostenorientiertes Management zu entwickeln.


Seminartermine:

1.Seminar:

Anreise Freitag, 17.2.2012 bis Sonntag, 19.2.2012

2. Seminar:

Anreise Freitag, 16.3.2012 bis Sonntag, 18.3.2012


Kosten des Seminars:

In den Seminarkosten ist die Unterbringung und Verköstigung über die Dauer des Seminars enthalten.

Seminarteilnehmer, die frühzeitig am Freitag anreisen, können an einer Ansitzjagd teilnehmen. Ebenso ist die Teilnahme an einer Ansitzjagd am Sonntag nach dem Mittagessen möglich.

Seminarkosten pauschal 770,00 Euro

Wir würden uns freuen, Sie in unserem Lehr- und Forschungsrevier in Liepe begrüßen zu dürfen.

Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Lipps, Geschäftsführer des Instituts für Jagd, Umwelt und Naturschutz

Revierleiter Stefan Fügner, 1. Vorsitzender des Jagdverein Lehrprinz e.V.


Weitere Informationen zum Seminarablauf erhalten Sie bei Stefan Fügner Mobil 0178 614 18 56 oder unter seiner Festnetznummer 033458 64247

Buchungen richten Sie bitte an:

Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz

Herrn Dr. Wolfgang Lipps

Neue Parsteiner Str.3 (Lieper Vorwerk)

16248 Liepe/Brandenburg

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