14.1.09

2 tödliche Jagdunfälle am Wochenende


Am Wochenende ereigneten sich gleich 2 Jagdunfälle, die sicherlich mal wieder die Zuverlässigkeit der Jäger in Frage stellen werden.


Zwei Jäger von Kollegen erschossen

10. Januar 2009

Bei Jagdunfällen sind zwei Jäger im Alter von 46 und 40 Jahren getötet worden. Nach Polizeiangaben verwechselte in Baden-Württemberg ein 44-jähriger Jäger einen zwei Jahre älteren Kollegen mit einem Wildschwein. Die beiden befreundeten Männer waren mit gut 50 Jägern und Treibern auf einer Drückjagd.
Der 46-Jährige setzte sich in einen Poncho gehüllt auf einen Pfosten, lehnte sich an einen Baum und wartete auf Wild. Der 50 bis 80 Meter entfernte Freund hörte plötzlich ein Rascheln im Wald und legte sein Gewehr an. Nach eigenen Angaben sah er im Zielfernrohr einen dunklen Schatten, den er für ein Wildschwein hielt, und drückte ab. Die Kugel traf seinen Freund in den Rücken. Der Getötete hinterlässt eine Frau und zwei minderjährige Kinder. Bei einer Wildschweinjagd in Südhessen wurde ein 40 Jahre alter Jäger durch einen Schuss getötet. Nach Angaben der Polizei beteiligte sich der Mann in Einhausen im Kreis Bergstraße an einer Treibjagd. Aus zunächst ungeklärten Gründen wurde er durch einen Schuss so schwer verletzt, dass er noch an Ort und Stelle starb. Die Polizei ging von einem Unfall aus und ermittelt nach eigenen Angaben wegen fahrlässiger Tötung. Die Waffen der Beteiligten wurden sichergestellt.

Über die Jagdunfälle berichtet das Onlinemagazin der Welt


Über die Ermittlungen der Kriminalpolizei im Fall des Jagdunfalls in Südhessen berichtet der Bergsträßer Anzeiger:

Noch kein detailliertes Obduktionsergebnis
Situation vor Ort von Polizei rekonstruiert

Bergstraße.
Dass der 40-jährige Jäger aus Leeheim, der am Samstag in Einhausen bei einem Jagdunfall gegen 15.15 Uhr durch einen Kopfschuss ums Leben kam, wurde gestern von Polizeipressesprecher Rainer Müller offiziell bestätigt. Er wollte sich nicht darüber äußern, ob die zum Tode führende Verletzung durch einen Querschläger oder einen direkten Kopfschuss verursacht wurden. Müller: "Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen. Zur Klärung dieser Frage wurden Ballistik-Experten vom Landeskriminalamt in Wiesbaden hinzugezogen. Ein Obduktionsergebnis liegt bisher nicht vor."

Beamte des Kommissariats 10 der Polizeidirektion Heppenheim hatten gestern die Jäger, die sich zum Unglückszeitpunkt in der Nähe des Opfers aufgehalten hatten, zur Rekonstruktion der Situation vor Ort bestellt. Ergebnisse dieser Untersuchung wurden nicht mitgeteilt.

Alle Waffen sichergestellt

Am Samstag war es bei einer Treibjagd zu dem tödlichen Unfall gekommen. An der Jagd nahmen 37 Jäger und 12 Treiber teil. Im dritten Treiben des Tages kam es zu dem tragischen Ereignis. Die Polizei hatte gleich nach dem Unfall die Waffen aller Jäger sichergestellt. Die Waffen werden von Experten des Landeskriminalamtes untersucht. Die Polizei hofft, anhand von Geschossteilen und auf Grund der Positionen der Jägerinnen und Jäger, den genauen Hergang und über verwendete Munition die Waffe und damit den Todesschützen ermitteln zu können. Seitens der Polizei geht man nach wie vor von einem Unfall aus. Ermittelt wird wegen fahrlässiger Tötung. bj


Von einem Jagdunfall mit einem schwerverletzten Treiber berichtet die Augsburger Allgemeine:

Schwerer Jagdunfall

Treiber von 28 Schrotkugeln getroffen

Landsberg (AZ).Wie erst jetzt bekannt wurde, hat sich bereits am 2. Januar im Bereich Bernbeuren ein Jagdunfall ereignet, bei dem ein 58-jähriger Landsberger schwer verletzt wurde.

Laut Polizeibericht trieb der Mann in einem von Jägern umstellten Waldstück mit seinem Jagdhund einen Fuchs aus seinem Bau und befand sich noch in dem umstellten Waldgebiet. Der Fuchs kroch aus seinem Loch und lief in Richtung Wald zurück. Einer der Jäger schoss mit seinem Schrotgewehr zweimal hinterher. Ein Teil der Ladung landete jedoch in den Beinen des Treibers, teilt die Polizei mit.

Der 58-Jährige musste mehrere Tage im Krankenhaus behandelt werden. In seinem rechten Bein wurden 27 Kugeln und in seinem linken eine Kugel gefunden.


Update vom 6.8.2009:


Der Jäger, der den Jagdunfall in Bayern verursachte, wurde nun vor dem Amtsgericht in Wolfach verurteilt.
10 Monate Haft auf Bewährung und 5.000 Euro Geldstrafe lautet des Urteil, womit der Jagdschein auch entzogen werden wird.

Über die Verurteilung berichtet das Onlinemagazin TV Südbaden:

Jäger nach tödlichem Jagdunfall zu Bewährungsstrafe verurteilt

WOLFACH Der 45-jährige hatte einen anderen Jäger aus Versehen erschossen

Im Prozess um einen tödlichen Jagdunfall im Januar hat das Amtsgericht Wolfach einen Jäger zu 10 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Der 45-jährige hatte in Gutach aus etwa 100 Metern Entfernung auf einen anderen Jäger geschossen, weil er ihn für ein Wildschwein gehalten hatte. Der Mann war noch an der Unfallstelle gestorben. Das Gericht wertete die Tat als fahrlässige Tötung. Der Schütze muss zusätzlich zur Freiheitsstrafe 5000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahle.



30.1.2010:
Strafbefehl des Amtsgericht Bensheim gegen Todesschützen des Einhausener Jagdunfalls

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