11.4.08

Amerikas Alpha-Bloggerin mischt den Wahlkampf auf

Immer wieder werde ich mit der Frage konfrontiert:

"Was ist ein Blog?"

Viele Menschen wissen nicht, was sich hinter dem Namen versteckt. Für Andere ist ein Blog immer noch eine Informationsplattform, die außerhalb der klassischen Medienlandschaft steht.

Von den etablierten Zeitungen werden Blogger oft als Spinner belächelt, die in einer Zeitung sowieso nie einen Job bekommen hätten und sich nun im Internet austoben. Fernsehen und Zeitungen berichten kaum über die Blogosphäre, wie Blogs und Blogger zusammen genannt wird.

Anders in Amerika. Dort wird zur Zeit ein Wahlkampf geführt, wie ihn die USA noch nie erlebt hat, und wie wir ihn uns ihn in Deutschland kaum vorstellen können.

Einen entscheidenden Anteil an der Dynamik des Wahlkampfes haben die politischen Blogger in Amerika. Seit die Präsidentschaftskandidaten das Medium "Blog" entdeckt haben, machen die Blogs dem Fernsehen Konkurrenz.

Über die Auswirkungen, die Blogs im amerikanischen Wahlkampf haben, berichtet das Onlinemagazin des Spiegels:

ERFOLGS-BLOG "HUFFINGTON POST"

Von Marc Pitzke, New York

Was für eine Karriere: Die streitbare Millionärin und Kolumnistin Arianna Huffington hat ihr Blogger-Netzwerk zum einflussreichsten Alternativmedium der USA gemacht. Jetzt forderte sie die größten und wichtigsten Zeitungen des Landes heraus - und bestimmt entscheidend den Vorwahlkampf mit.

New York - Demi Moore hat "fleischige Schenkel". US-General David Petraeus sagt im Senat aus. TV-Star Rob Lowe wird von einem Ex-Kindermädchen erpresst. Hillary Clinton krempelt ihr Team um. Kansas gewinnt die Basketball-Meisterschaften. Salma Hayek klagt über Probleme beim Stillen.

Ein ganz normaler Tag für die "Huffington Post". Politik, Wirtschaft, Buntes, Klatsch: Die Inhalte des im weitesten Sinne politischen Blog-Angebotes sind eine wilde Mischung. Dazu geben Hunderte Gastblogger aus dem riesigem Bekanntenkreis der Gründerin Arianna Huffington ihren Senf: Filmstars wie Alec Baldwin, Steve Martin, Mia Farrow und Tim Robbins. Senatoren wie Evan Bayh, Joe Biden und Barbara Boxer. Sex-Autorin Erica Jong, Watergate-Legende Carl Bernstein, Ex-General Wesley Clark, Über-Producer Quincy Jones und New-Age-Guru Deepak Chopra.

In nicht mal drei Jahren seit ihrer Gründung hat sich die "HuffPo", wie sie nur genannt wird, vom Online-Experiment zur wichtigsten Informationsquelle für Millionen Amerikaner gemausert. So macht sie, als Meinungsführer der Google-Generation, langsam auch den etablierten Medien Konkurrenz - und mischt mit ihrem Kessel Buntes aus News und Kommentar kräftig im US-Vorwahlkampf mit.

Und der hat die ungeniert progressiv-linke Seite jetzt ganz an die Spitze katapultiert: Im Februar schrieb der Ratingdienst Nielsen der "HuffPo" 3,7 Millionen Page-Visits zu, mehr als doppelt so viele wie noch im Dezember 2007. Womit die "HuffPo" erstmals den konservativen "Drudge Report" überholte, den bisherigen Platzhirsch unter den Polit-Blogs - auch das ein Zeichen für das gewandelte Klima in den USA.

Um den vollständigen Bericht über den Erfolg der Bloggerin Arianna Huffington zu lesen, bitte hier klicken.

waidmannsheil

Euer

stefan

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