7.9.07

Pressemitteilung der Jägervereinigung Oberhessen e.V.





Pressemitteilung der Jägervereinigung Oberhessen:

Jägervereinigung Oberhessen e.V. hinterfragt die Zukunft der Jagd in Hessen

Podiumsdiskussion am 13. September in Grünberg, "Gallushalle", Gießener Straße 45 an der B 49.

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit wurden durch die Föderalismus-Reform Fakten geschaffen, deren Tragweite nicht abzusehen ist. Hierzu gehört auch der Wegfall der Rahmengesetzkompetenz des Bundes beim Jagdrecht. Theoretisch könnte nun jedes Bundesland sein eigenes Jagdgesetz erlassen. Der Vorsitzende der Jägervereinigung Oberhessen e.V. verurteilt diese Entwicklung: „Alles blickt nach Brüssel und jeder Bürger wird immer wieder mit fragwürdigen Aktionen der EU-Bürokratie konfrontiert, die der Bund mehr oder weniger umsetzen muss. Andererseits wird nun die Gesetzgebungskompetenz vom Bund an 16 untergeordnete Ebenen abgegeben. Dies erinnert an einen Rückfall in die Kleinstaaterei.“ Die Erfahrung, dass seither bereits zu Zeiten des Bundesjagdgesetzes die Bundesländer ihren Gestaltungsfreiraum genutzt hätten, um bundesweit unterschiedliche Gesetze zu verabschieden, ließe einiges befürchten.

Ein weiterer Punkt, der die Jägerinnen und Jäger, vor allem aber die Pächter von Feldrevieren beunruhigt, sei der geplante Anbau nachwachsender Rohstoffe. Die Jägerschaft bekenne sich zu einer verstärkten Nutzung von Energiepflanzen. Sie befürchte aber durch deren zunehmenden Anbau erhebliche Einflüsse auf Lebensräume, Wildhege, Wildschaden und Jagd.
Schon heute sei lokal und regional eine fortschreitende Veränderung des Landschaftsbildes durch großflächigen Anbau von Bio-Energie-Pflanzen feststellbar. Besonders die großen Maisschläge im Umfeld der stark zunehmenden Biogasanlagen entwickelten sich zum Problem. Befürchtet werde vor allem ein weiterer Rückgang der Biologischen Vielfalt, eine Verschlechterung der Lebensbedingungen für das Niederwild und einer Vielzahl von Bodenbrütern und Insekten, sowie eine starke Zunahme von Wildschäden, vor allem durch Schwarzwild.
„Man kann ein Umweltschutzproblem nicht wirklich lösen, um damit gleichzeitig eine Reihe von anderen Problemen zu schaffen. Wir wollen diese Probleme vor allem der Politik bewusst machen und als Betroffene bei Lösungen mitwirken“, stellt Nickel weiter fest. Man wolle auch von Politikern in Erfahrung bringen, ob diese bereit sind, tragbare Lösungen zu schaffen. Dies soll nun im Rahmen einer Podiumsdiskussion geschehen, die am 13. September 2007 unter dem Titel „Die Zukunft der Jagd in Hessen“ in der Grünberger Gallushalle stattfindet.

An der Diskussion nehmen die jagdpolitischen Sprecher der hessischen Landtags-fraktionen teil. Es handelt sich hierbei um Bernhard Bender (SPD), Heinrich Heidel (FDP), Roger Lenhart (CDU) und Jürgen Frömmrich (Bündnis 90 / GRÜNE).

Die Moderation übernimmt Dr. Karl-Heinz Betz, ein über die Grenzen Hessens hinaus anerkannter Fachmann und Chefredakteur des Jagdmagazins WILD UND HUND.
Auch der Präsident des Landesjagdverbandes Hessen e.V., Dietrich Möller (Marburg) wird als Gast anwesend sein.

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Eingeladen sind Jägerinnen und Jäger (unabhängig von der Mitgliedschaft in der Jägervereinigung), sowie Jagdgenossen, Landwirte und interessierte Bürger.

Grünberg, den 02.09.07
Helmut Nickel
1. Vorsitzender
35305 Grünberg, Am Hirtsgarten 3
Tel.: 0172/6751601
Fax: 06400/6580
info(at)jaegervereinigung-oberhessen.de

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