31.7.07

Die Wiedereinbürgerung des Seeadlers im Kreis Pinneberg stößt an seine Grenzen


Seeadler im Anflug



Durch die Wiedervereinigung übernahm die Bundesrepublik die weitgehend zerstörte Infrastruktur der DDR. Doch die oft nur dünn besiedelte DDR hatte für die Naturschützer auch große Schätze zu bieten. Der in den alten Bundesländern fast verschwundene Seeadler war in der DDR noch vorhanden und diese sehr seltene Greifvogelart rückte nach der Wiedervereinigung in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit.

Doch das weitestgehende Verschwinden des Seeadlers in den alten Bundesländern hat wohl auch seine Gründe gehabt. Scheinbar duldet der äußerst scheue Greifvogel auch einen sanften Tourismus nicht. Und auch der kurze Aufenthalt oft nur weniger Menschen in seinem angestammten Brutgebieten führt dazu, dass er sein Brutgeschäft aufgibt.

Die Kieler Nachrichten berichten über die Rückschläge bei der Wiederansiedlung des Seeadlers im Kreis Pinneberg.

Besonders traurig finde ich, dass der Tierschutzverein Elmshorn als einzige Organisation mit einer Spende das Projekt unterstützt, obwohl solche Vereine selbst auf Spenden angewiesen sind. Die Erhaltung dieses einzigartigen Greifvogels sollte uns mehr wert sein, als 5.000,00 Euro. Bleibt zu hoffen, dass sich noch mehr Spender finden, die das Projekt unterstützen.


waidmannsheil

Euer

stefan

Über die Schwierigkeiten bei der Wiederansiedlung des Seeadlers im Kreis Pinneberg berichten die Kieler Nachrichten.


Sensible Seeadler:

Weder im Horst in Eschschallen noch im Naturschutzgebiet nahe Haseldorf gelingt es den Greifvögeln, Nachwuchs heranzuziehen.

von Michelle Kossel

Elmshorn. Es hat den Anschein, als ob der Kreis Pinneberg sich als Brutgebiet für Seeadler nicht eignet. Und das, obwohl die Greifvögel im Marschgebiet genug Nahrung vorfinden.
Der Grund: „Schuld ist der Mensch", berichtet Professor Rainer Kollmann, Vorsitzender der Projektgruppe Seeadlerschutz, die landesweit den Bestand der Greifvögel betreut.
So dringen Angler in Haseldorf widerrechtlich ins Naturschutzgebiet ein und stören die dort seit 1997 ansässigen Adler beim Brüten.
Auch in Seestermühe – seit 2001 beherbergt der Horst in Eschschallen ein zweites Adlerpärchen – werden die Menschen für die sensiblen Greife zum Problem. „Dort sind es die Segler im nahen Hafen, die für Unruhe sorgen." Wenn sich Menschen dichter als 200 Meter den Brutgebieten nähern, flüchten die Tiere. Die ausgekühlten Eier können dann nicht mehr erfolgreich bebrütet werden.
Damit es wenigstens im kommenden Jahr mit dem Nachwuchs klappt, hat der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung eine Patenschaft für den Horst in Seestermühe übernommen. Gabriele Witt, Vereinsvorsitzende der Tierfreunde, übergab einen Spendenscheck in Höhe von 5000 Euro an Rainer Kollmann. Damit ist die Elmshorner Einrichtung die einzige Tierschutzorganisation, die die Projektgruppe Seeadler unterstützt.
„Schwerpunkt unserer Arbeit sind eben nicht nur die Betreuung ausgesetzter Hunde und Katzen. Wir päppeln auch Wildtiere auf, sorgen uns um die ganze Tierwelt", betont Gabriele Witt.
Mit dem Geld soll unter anderem die Bewachung der Horste in der Region gesichert werden.
Mitte der 80er Jahre brüteten in Schleswig-Holstein nur vier Seeadlerpärchen. 2006 war die Zahl auf 53 angewachsen, von denen 34 in der Brutzeit zwischen Februar und Juli 58 Jungvögel zur Welt brachten.

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