11.5.07

Erschreckend hohe Zunahme der Marderhund- und Waschbärstrecken in der KJS Stendal
















Photo: www.hundezeitung.de


Die Freude der Jäger über die sich erholenden Bestände der Fasane, Rebhühner und Hasen könnte bald einen Dämpfer erhalten

Die Kreisjägerschaft Stendal meldet einen extrem hohen Zuwachs der Strecken bei Waschbär und Marderhund in ihrem Kreisgebiet. Insbesondere die Reviere mit hohem Niederwildbesatz sind zur erhöhter Wachsamkeit aufgerufen, um die Verbreitung dieses unfreiwillig eingebürgerten Raubwildes einzudämmen.

Wurden im Jahre 2000 im gesamten Landesjagdverband gerade einmal 42 Marderhunde erlegt, waren es im letzten Jagdjahr 2006/07 allein im Kreisgebiet der Kreisjägerschaft Stendal schon 674 Waschbären und 189 Marderhunde!

waidmannsheil


Euer


stefan


Die Volksstimme berichtet:

Marderhund erobert Stendaler Revier


von Ralf Wege


Mit Sorge beobachtet die Kreisjägerschaft Stendal, dass die Zahl der Marderhunde und Waschbären " explosionsartig " ansteigt. Als Zuwanderer, die ursprünglich in der Region nicht heimisch sind, haben sie keine natürlichen Feinde. Dafür ist beispielsweise der aus Asien stammende Marderhund Nahrungskonkurrent des Fuchses und bedroht vor allem das heimische Niederwild.

Nach Angaben des Landesjagdverbandes Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2000 im Land insgesamt 42 Marderhunde erlegt. Sieben Jahre später herrschen andere Größenordnungen. Im Bereich der Jägerschaft Stendal seien im vergangenen Jahr 674 Waschbären und 189 Marderhunde durch die Jäger gefangen oder erlegt worden, so Bernhard Engelmann. Mit diesen Zahlen machte der Vorsitzende der Kreisjägerschaft während der Vollversammlung auf ein Problem aufmerksam, das sich in Zukunft eher verstärken wird. Denn bei Mink und Co. handelt es sich um Tierarten, die in die Region eingewandert sind. Beispiel Marderhunde : Ohne natürliche Feinde ( Luchs, Wolf, Braunbär ), nicht wählerisch was die Nahrung betrifft trifft er auf einen reich gedeckten Tisch in der Altmark, vermehren sie sich ungestört. Engelmann : "Die nehmen alles, vom Singvogel über junge Hasen, Enten und Fasane bis zu Rebhühnern." Es sei denn, die Jäger kreuzen ihren Weg. Den Marderhund zu jagen sei allerdings sehr schwierig, so Engelmann. Denn er ist nachtaktiv, daher kaum zu sehen. Als Alternative zur Schusswaffe sei es möglich, ihn in Fallen zu fangen. Ein Verfahren, das jedoch sehr zeitaufwändig ist.

Den gesamten Artikel kann man hier nachlesen.

Update:
Lesen sie auch den neusten Artikel über den Marderhund:

"Die Strecke des Maderhundes hat sich verdoppelt". Der Marderhund nun auch in Schleswig-Holstein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja, der Marderhund ist auf dem Vormarsch und verdrängt als direkter und stärkerer Nahrungskonkurrent den Fuchs. So wurden im Kreis Ostvorpommern im zurückliegenden Jagdjahr bereits fast so viele Marderhunde (1235 Stück) erlegt wie Füchse. Dabei ist es ja für das Niederwild grundsätzlich egal, von welchem Beutegreifer, vom Fuchs oder vom Marderhund, es dezimiert wird. Und für den Jäger ist es zunächst auch ein vergleichbares jagdliches Erlebnis das eine oder andere Raubwild zu erlegen. Und doch macht es einen erheblichen Unterschied: Es hat sich nämlich herausgestellt, daß der Marderhund Überträger von Trichinen und Räude ist. Damit birgt das "einfache" Entsorgen zusätzliche Gefahren für den Jäger, dessen begleitenden (apportierenden) Hund wegen der Übertragung der Räude und für die Schwarzwildbestände wegen beider Krankheiten/Seuchen.
Wegen dieser Problematik suchte der Vorstand des Kreisjagdverbandes Ostvorpommern kürzlich in eingehender Beratung mit dem Veterinäramt nach gangbaren Wegen einer gefahrlosen Entsorgung von geschossenen oder verendeten Marderhunden. Obwohl das Veterinäramt in begrenztem Umfang Marderhunde zur Entsorgung über die Tierkörperbeseitigung annnehmen kann, geht der dringende Rat an die Mehrzahl der Jäger: Gummihandschuhe und tief vergraben!
Hubertus v. Rochow (www.jageninmeckpom.de)